🔍 Kontrollzwänge – Wenn Sicherheit zur Obsession wird

Ein Überblick über eine der häufigsten Zwangsformen

Kontrollieren ist menschlich: Ob wir prüfen, ob das Auto abgeschlossen ist, oder ob der Ofen wirklich aus ist – das gehört zum Alltag. Doch wenn das Bedürfnis nach Sicherheit zur Dauerbelastung wird, sprechen wir von einem Kontrollzwang.

Diese Zwangsform ist weit verbreitet – und trotzdem oft verkannt. Der Wunsch, nichts falsch zu machen, kann zu ritualisiertem Verhalten, innerer Anspannung und massiven Einschränkungen führen.


Welche Formen von Kontrollzwängen gibt es?

Kontrollzwänge äußern sich sehr unterschiedlich. Hier ein Überblick über häufige Varianten:

🔐 Tür- und Fensterschlösser

„Ist wirklich abgeschlossen?“
Betroffene kontrollieren Türen, Fenster oder das Auto oft mehrfach – aus Angst vor Einbruch, Diebstahl oder „etwas übersehen zu haben“.

🔥 Elektrogeräte & Herd

„Habe ich den Herd ausgemacht?“
Wiederholte Kontrolle von Stromquellen, Steckdosen oder Geräten – aus Sorge, einen Brand auszulösen oder jemandem zu schaden.

💧 Wasserhähne & Lecks

„Läuft noch irgendwo Wasser?“
Angst, dass ein Wasserhahn nicht richtig zugedreht ist und es zu einem Wasserschaden kommt – verbunden mit ständigem Kontrollieren im Bad oder in der Küche.

⚰️ Angst vor Verantwortung & Schaden

„Habe ich jemanden verletzt?“
Kontrolle von Wegen, Straßen oder E-Mails – aus Angst, jemandem (unabsichtlich) geschadet zu haben. Oft verbunden mit dem Zwang, immer wieder rückzuversichern.

📧 Kontrollzwänge in der Kommunikation

„Habe ich mich falsch ausgedrückt?“
Zwanghafte Überprüfung von E-Mails, Nachrichten oder Gesprächen – aus Angst, etwas Unangemessenes oder Unüberlegtes gesagt zu haben.

🧍‍♂️ Körperbezogene Kontrolle

„Habe ich mich richtig gewaschen?“
Hier verschwimmen Grenzen zum Waschzwang – häufiges Überprüfen von Gerüchen, Hautzustand oder Körperhaltung aus Angst, negativ aufzufallen oder jemanden zu „belasten“.


Was alle Kontrollzwänge gemeinsam haben

  • Wiederholungen – oft in starren Abläufen
  • Innere Anspannung – vor und nach dem Kontrollieren
  • Kurze Entlastung – die aber nie lange anhält
  • Zeitverlust & Lebensqualität – oft über viele Stunden täglich

Die Kontrolle ist nie genug – denn es geht nicht um tatsächliche Gefahren, sondern um die Angst, einen Fehler zu machen.


Und jetzt?

Jede dieser Varianten ist ein Thema für sich. In kommenden Beiträgen beleuchten wir sie einzeln – mit Fallbeispielen, Ursachen und hilfreichen Strategien. Wenn du dich in den Beschreibungen wiedererkennst, bist du nicht allein. Du hast ein Recht auf Unterstützung.